Das kreative Unternehmen Kaffeeform aus Berlin bietet genau dies. Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit konnte Julian Lechner seine Idee, Kaffeetassen aud Kaffeesatz bzw. Kaffee aus einer Kaffeesatz-Tasse zu trinken in die Tat umsetzen.
Die Kaffeetassen werden aus altem Kaffeesatz entwickelt. Dieser wird von Cafés aus der Umgebung gesammelt. Damit wird ein Wegwerfprodukt, das weltweit in großen Mengen anfällt, als Rohstoffressource aufgewertet. Inzwischen gibt es verschiedenen Unternehmen, die Kaffeesatz als Rohstoffquelle nutzen. Darunter unter anderem Jasen Chen, ein Textilhersteller aus Taiwan von der Firma Singtext Industrial, der seine Textilien mit Kaffeesatz veredelt. Der Kaffeesatz absorbiert unangenehme Gerüche und verschließt sie in seinem Inneren. Die Idee, seine Textilien mit Kaffeesatz zu verabreiten, kam Jasen Chen selbst bei einem Cafébesuch. Er beobachtete, wie eine Dame den Café-Besitzer nach Kaffeesatz fragte. „Sie wolle so die Gerüche aus Ihrem Kühlschrank vertreiben.“ In seiner Kleidung absorbiert der Kaffeesatz ebenfalls die Körpergerüche, so Herr Chen. Auch Künstler und Möbelbauer haben den Werkstoff für sich entdeckt. Der Bremer Künstler Fermin Benedi Bayer stellt edle Lampen aus dem Werkstoff her. Selbst die Lebensmittelindustrie ist nicht auf den Kaffee, aber auf den Kaffeesatz gekommen.
Der französische Unternehmer Cédric Péchard, Gründer von Upcycle, nutzt den Kaffeesatz als Untergrund bzw. Bodensatz für seine Austernpilzzucht. Er beliefert inzwischen zahlreiche Gastronomiebetriebe in und um Paris. Die Gastronomiebetriebe schätzen die Frische der Produkte. Die Ernte der Pilze erfolgt unmittelbar vor der Auslieferung.
Inzwischen hat das Berliner Unternehmern Kaffeeform seine Produktpalette etwas erweitert. Neben Kaffee- und Espresso-Tassen wird u.a. auch ein Mehrwegbecher, wahlweise aus Kaffeesatz oder recyceltem Holz angeboten. Man arbeitet ebenso an einer App, die einen für jeden Cafébesuch belohnt.
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